Coca-Cola Life - die grüne Coke

Aus dem fernen Südamerika dringen Gerüchte nach Deutschland über den Testverkauf der neuen Coca-Cola Life. Natürlich gesüßt mit Stevia soll sie sein und in einer innovativen Flasche verkauft werden. Hat der Getränkegigant eine echte Bio-Cola entwickelt?

Wie grün ist die neue Coke?

Die Argentinier spielen derzeit Verkaufskaninchen für Coca-Cola. In ihren Ladenregalen steht bereits die neue Coca-Cola Life. Nur bei guten Verkaufszahlen wird das Getränk seinen Weg in andere Erdteile finden. Beworben wird sie mit dem Satz „Öffne deine Natürlichkeit!“ und dem Versprechen, dass der „erste Kuss“ mit ihr alles verändern wird. Von natürlicher Süßung und einer nachhaltigen Flasche ist die Rede. Bio-Cola-Hersteller wie NOW und Voelkel müssen sich warm anziehen – könnte man meinen.

Coca-Cola verspricht, dass Coca-Cola Life rein natürlich gesüßt ist. Dafür verwendet der Brausekonzern eine Mischung aus reinem Zucker und Stevia. Die Wunderpflanze Stevia ist drei- bis vierhundertmal süßer als Zucker und extrem kalorienarm. Coca-Cola Life hat deshalb nur etwa halb so viel Kalorien wie traditionelle Coca-Cola.

Stevia wird kontrovers diskutiert. Zu dem in Südamerika beheimateten Kraut existieren unterschiedliche Befunde. Tests mit Ratten haben den Verdacht auf krebsfördernde Wirkung und Beeinträchtigung der männlichen Fruchtbarkeit entstehen lassen. Der Begriff „natürlich“ ist bei Stevia als Süßungsmittel irreführend. Aus Stevia wird in hochchemischen Prozessen der Süßstoff Stevioglycosid gewonnen, der sich in seinen Eigenschaften kaum von herkömmlichen Süßstoffen wie Saccharin unterscheidet. Hauptproduzent ist nicht Südamerika, sondern China, wo in vielen Betrieben die Lösungschemikalien, darunter Aluminiumsalze, einfach weggekippt werden und die Umwelt verschmutzen. Genau wie die anderen Zutaten in der Coca-Cola Life ist auch Stevia nicht Bio-zertifiziert.



Werbung aus Argentinien, August 2013

Die Coca-Cola PlantBottle

Coca-Cola Life wird in der sogenannten PlantBottle verkauft. Coca-Cola berichtet von dem 30-prozentigen Anteil nachwachsender Rohstoffe im Plastik-Gemisch und betont die Flasche sei vollständig recyclebar. Vollständig recyclebar ist die normale PET-Flasche allerdings auch schon. Nachwachsende 30 Prozent sind ein richtiger Schritt und bedeuten bei einem Megakonzern bereits große Veränderung. Aber es bleiben immer noch über 70 Prozent fossile Rohstoffe in der Flasche. Längst nicht alle Flaschen werden ihren Weg in die Wiederverwertung finden. Der Großteil bleibt als Plastikmüll zu Lande und zu Wasser ebenso lange bestehen wie 100-Prozent-Erdöl-Kunststoff. In Deutschland wird Coca-Cola in umweltschonenden Mehrwegflaschen aus Glas und Kunststoff angeboten. Der Konzern weiß also eigentlich, wie es noch viel „grüner“ geht.



Siehe auch:

Sozial?

derColablog Artikel



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